Die
Gefühle gegenüber dem Monat Januar sind wohl wie bei jedem anderen.
Januar ist für viele ein Monat der Erneuerung und des Wiederanfangs. Man
beginnt ein neues Jahr an und ist mit Vorsätzen beschäftigt: die
zusätzlichen Kilos, die man über die Weihnachtszeit gewonnen hat, müssen
auf jeden Fall weg, das Rauchen/Trinken/Süßigkeitenessen muss unbedingt
aufhören usw. Alles kann (oder manchmal muss) sein, das Blatt ist
strahlend weiß und wartet nur darauf gefüllt zu werden.
Aber der Januar kann genauso gut einer der depressivsten, am schwersten
vertragbaren Monate des Jahres sein. Grau, verregnet oder eben
verschneit, matschig, kalt, ein Wintermonat halt, und im Winter muss man
lernen mit der Winterdepression umzugehen - oder, noch besser, sie garnicht erst zu bekommen.
Für uns ist ein Weg um aus der Winterdepression zu entkommen ein Besuch im Botanischen Garten.
Dort gibt es in den Gewächshäusern das ganze Jahr über schöne, bunte
Pflanzen, die einen das bedrückende, graue Wetter draußen für eine
gewisse Zeit vergessen lassen. So manchem helfen sie, seine Batterien
neu aufzuladen um die Zeit bis zum Frühling noch zu überbrücken.
Diesmal
haben wir unseren Besuch bei den Orchideen & co. mit einem
außergewöhnlichen Photokurs gepaart, denn erstens wieso denn nicht, und
zweitens hatten unseren Kameras langsam viel zu viele Staubschichten
gesammelt, lagen all zu traurig im Regal, und wir hatten langsam
vergessen, wie man sie benutzt.
Kann
man nicht einfach hingehen und die Blumen genießen fragt ihr mich? Ja
natürlich kann man das, allerdings geht es hier, an dieser Stelle, um
mich und um mein Leben und um meine Begeisterungsgründe für den Januar.
Wieso Begeisterung, fragt ihr?
Nun
ja, ihr habt euch doch schon bestimmt mal mit nacktem Auge eine
knallbunte Pflanze angeschaut und wart beeindruckt von den Farben und
manchmal von ihrer Vollkommenheit. Könnt ihr euch vorstellen wie es
wäre, würdet ihr diese durch ein Vergrößerungsglas (eine gute Lupe –
könnte ich mir vorstellen – ist für diejenigen, die nicht fotografieren
sondern nur genießen möchten, eine günstigere Alternative) anschauen?
Langweilig? Nein! Denn auch ein ganz normales Blatt, oder eben ein Stück
Romanesco aus dem Supermark, der dafür gekauft wurde, um eine Suppe zu
machen, verbirgt ein ganzes Universum.
PS. Laut Duden gibt es nur "fotografieren", aber es gibt "Fotografie" und "Photographie". Ich persönlich bevorzuge die zweite Variante, weil es meiner Sprachästhetik mehr entspricht.
Makrophotographie (Begeisterungsgrund Januar)
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