Meine Seite der Geschichte

Vor ein paar Jahren haben wir den Sprung zu “Vegan” gemacht. Nach vielen Jahren (weniger) Fleisch essen, pescetarischen und vegetarischen Versuchen wurde es Zeit für uns. Es gibt viele Gründe dafür. Sie sind gerade eben unwichtig. Das hier ist kein Post darüber. Das hier ist ein Schrei ins Nichts, eine Art Beruhigung für mich persönlich.

So, wieso steht “Vegan” in Anführungszeichen? Nunja es gibt wie sonst wo auch hier eine Art Kampf um Bezeichnungen, Lebenseinstellungen, Ideologien, Meinungen und so weiter und so fort…

Ja, wir ernähren uns überwiegend vegan. Wieso überwiegend? Ich/wir lernen noch. Es gibt manchmal keine Möglichkeiten und Alternativen. Fehler passieren. Im Vergleich zum Bärtigen bin ich nicht laktoseintolerant und nehme das eine oder andere Gericht mit überzogenem Käse, bevor es im Müll landet, in Kauf. Weil ich Käse geliebt habe und leider noch liebe, so kann ich es alle ungefähr vier Monate nicht anders machen und muss mir einen genialen Ziegenkäse holen. Alles nur halb so schlimm. Das Schlimmste und das, was mir auf die Nerven geht, ist die verschwenderische, besserwisserische und arrogante Art mancher Menschen (vegan oder nicht vegan) zu denken. Als Frau die Lebensumstellung macht, versucht sie alles, in meinem Fall zumindest, zu erfahren, wie es besser gehen könnte, wie und was sie falsch gemacht hat, und vor allem, was sie besser machen kann. Denn das ist der Sinn des Lebens, zumindest für mich. Alles was selbstverständlich in one's face ist, kennen wir alle: Fleisch, Pelz, Leder usw. Es gibt aber viele nicht so selbstverständliche, versteckte Bereiche (Photographie). 

Wie dem auch sei, ich bin der Meinung, jeder soll für sich entscheiden und sich selbst informieren.

Mein “WutbisindieKnocheneinfügendes” Thema ist: Was passiert mit all den Dingen, die nicht vegan sind. All das, wofür ein Tier sein Leben verlieren musste? 

Ich/Wir haben uns dafür entschieden, diese Sachen, die wir gekauft haben und wofür in irgendeiner Art und Weise ein Tier leiden musste, weiterhin zu verwerten, bis sie sich desintegrieren. Makaber hörte ich links und rechts. Du trägst ein Tier. Monster. Das hat sich nicht. 

Nunja. 

Meine Gedankenkette dazu ist, und sie wird sich nicht in der näheren Zukunft ändern: Ich habe das Tier geopfert, regelrecht, für mich hat es sein Leben verloren, ich habe unabhängig von Geldkosten, zusätzliche Energie und Umweltkosten verursacht, wie hypokritisch von mir wäre es jetzt eine Sache einfach wegzuwerfen (überspitzt gesagt) nur weil ich es mir mit manchen engstirnigen Persönlichkeiten leichter machen würde? Ich schulde es dem Tier und der Umwelt, das Ding zu benutzen, bis es eigentlich nicht mehr geht. Würde ich mir ledriges oder pelziges nochmal kaufen? Nein, wenn ich dagegen entscheiden kann, nein. Frau kann nicht alles wissen, aber ich lerne. Das ist meine Entscheidung. Diskussionen darüber gab es viele. 


Wegwerfen, verschenken, verkaufen, ja das alles könnte ich machen, aber wieso? Um noch mehr Ressourcen zu verschwenden?  Sodass ich schnell in die arrogante, utopische Art zu denken komme, ich würde einem Tier nichts antun? Nein, diese Sachen habe ich gekauft, ich habe Leid produziert und Ressourcen verbraucht. Bei manchen Sachen kommt frau/man nicht drumrum. Bei anderen entscheidet man sich oft dafür, weil es keine andere, bessere Alternative gibt, weil frau/man sich nicht gut genug informiert hat und öfter als einem lieb ist, weil die Alternative eine schlechtere ist. So liebes Nichts, ja ich habe wirklich ein unglaublich schlechtes Gewissen, aber ich arbeite daran. Meine Schuhe, Gürtel, Jacke mögen noch nicht 100% vegan und tierfrei sein, aber ich werde sie nicht wegwerfen (o.Ä.) nur sodass ihr Großmäuler euch ein anderes Thema suchen musstet, worüber ihr euer Senf abgeben könnt. 

Ja, ich/wir versuchen uns an "vegan", “plant based” oder wer weiß welche Bezeichnungen da draußen sind. Nein, es ist kein Trend, dem wir nachgehen, die Entscheidung kam und sie wird bleiben. Ja, wir bekommen genug B12, Protein, D, usw. Unsere Blutwerte sind besser als je zuvor, aber danke der Nachfrage!