Zagreb


Ich mache es sehr oft in letzter Zeit: Sachen sehr spät (oder oft gar nicht mehr) berichten. Das tut mir Leid, vor allem mir wegen, denn das Örtchen hier ist für mich eine Art Erinnerungstagebuch und ich habe es viel zu sehr vernachlässigt. Aber so ist es und niemand, vor allem ich, kann was dagegen machen, außer sich Zeit nehmen und zu schreiben…

Nach einem letzten Abend der letzten Oktoberfestwoche fürs Jahr sind wir am Freitag (vor)mittag (rechtzeitig, vor dem letzten Wochenende) Richtung Kroatien “geflohen”. Heuer stand die Stadt Zagreb auf unsere Liste. Das Wetter sah so aus wie wir uns fühlten - mehr oder weniger verkatert, aber was soll man tun, gehört wohl zum Geschäft.

Unsere Art längere Reisen zu unternehmen ist immer dieselbe: schnell fahren muss nicht sein, gut durchkommen ist angesagt und lieber ein Lied in Ruhe anhören (heißt wirklich so laut es geht und mitsingen) und dabei genießen als rasen. Was diesmal bei manchen von uns erst nach zwei Espressi ging…

Die Reise nach Kroatien ging wie immer: Autobahn-Musik-Klo-Espresso in der Schleife, ihr wisst schon. Mal mit netten Menschen, mal eben nicht, so wie das Leben (wie poetisch…).
Angekommen sind wir abends als es recht dunkel war, sodass wir nur noch einen Spaziergang in der Gegend unseres Appartements machen konnten und dabei Wasser und ein paar Kleinigkeiten für den Kaffee (ihr merkt schon, bei uns geht nichts ohne Kaffee) am nächsten Tag besorgt haben.
Wieso Wasser? Weil wie so oft in der Gegend auch in Zagreb das Wasser nach Chlor schmeckte. Ja, ich weiß Kronprinz und -prinzessin.

Nachdem man über die Jahre die unterschiedlichsten Küstenstädte in Kroatien besucht und kennengelernt hat (ich meine damit diejenigen Städte, die man halt im Sommer eher besucht weil, naja, der Strand da ist) ist Zagreb eine eher ungewöhnliche Stadt für das Bild, das sich jemand über Kroatien gemacht hat. Trotz alledem eine hübsche Stadt.


So, lassen wir das Sinnieren beiseite und lieber die Photos sprechen, zumindest die Paar die ich gemacht hatte. Denn (jep, da kommt schon wieder ein denn!) erstens habe ich eine Erkältung aus München mitgeschleppt und zweitens war das Wetter nicht besonders schön (Regen und hohe Feuchtigkeit, Nebel…), sodass ich meine Hände doch lieber in den Taschen behalten hatte und das ganze einfach so, über meine Augen, aufgenommen habe… (ich weiß, so eine schwierige Person, wieso lese ich denn überhaupt?). Das muss, habe ich bei dem Ausflug entschieden, öfters passieren, denn viel zu oft sind wir am Fotografieren und schauen uns eine Stadt nur durch das Objektiv der Kamera an und verpassen dabei viel zu viel. Deswegen: Fotos machen, aber niemand braucht die 3-4 (manchmal 10!) leicht anders angewinkelte Fotos desselben Motivs, man kanns im Notfall in nachhinein schneiden (vorausgesetzt das Motiv war scharf…)